Was verbinden wir mit dem Satz „Es war einmal“? Märchen? Märchenhaftes? Geträumtes?
Märchen und andere Texte, die gefühlt mit dem Satz „Es war einmal“ eingeleitet werden, sind das zentrale Thema dieses Abends. Sie werden nicht vorgelesen, sondern vorgespielt, mit Witz und Ernst, zum Lachen und zum Nachdenken. Immer nur ein Schauspieler stellt die Geschichte vor, und er – oder sie – schlüpft mit Lust in alle Rollen der Erzählung.
Der Schwerpunkt liegt auf den Märchen der Gebrüder Grimm. Diese uralten, teilweise bis ins Mittelalter und die Antike hinabreichenden Geschichten werden auf der Theaterbühne zum Leben erweckt.
So entsteht ein abwechslungsreicher Abend für Zuschauer von 9 bis 99 Jahren, die bereit sind, sich mitnehmen zu lassen in eine Welt, in der die Begriffe Gut und Böse noch klar geschieden sind.
STIMMUNGSVOLLE „MÄRCHENSTUNDE“ FÜR ERWACHSENE IM ROSENHEIMER TAM OST
Wo das Gute belohnt wird
„Es war einmal…“ So beginnen viele Märchen, und sie führen uns in eine Welt des Zaubers und der Symbolik, wo das Gute belohnt und das Böse bestraft wird. Märchen faszinieren nicht nur Kinder, und so erwählte sich der Regisseur Helmut Huber aus der Sammlung der Gebrüder Grimm und aus Texten von Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Christian Morgenstern, Josef von Eichendorff, Gottfried Benn und einer Fabel von Aesop Stoff für eine lebendige Aufführung auf der Bühne des Theaters am Markt mit Schauspielern aus dem Ensemble. Dabei konnten die Besucher staunen, lachen und sich auch ein bisschen gruseln. Die Erwachsenen durften zugleich den psychologischen Hintergrund der Aussagen erspüren, ob diese nun amüsant, skurril, spöttisch oder lehrreich waren.
„What a diffrence a day makes“ sang zu Beginn Dina Washington vom Band und die fünf Schauspieler, zu denen auch der Regisseur gehört, kamen lachend auf die Bühne. Während sie entspannt vor einem satt roten Samtvorhang auf dem Boden lagerten, sprach Daniela Mayer den Prolog aus dem „Decamerone“ von Giovanni Boccaccio. An diesem kühlen Platz, riet sie den Freunden, sollten sie der Hitze entfliehen und den Tag mit dem Darstellen von Geschichten, die ihnen besonders gefielen, verbringen. Sie selbst begann mit der Erzählung vom „goldenen Schlüssel“ und flocht beredtes Mienenspiel und unterstreichende Gestik in ihren Vortrag, den sie raffiniert unterbrach, um die Zuschauer auf spätere Fortsetzung zu vertrösten.
Gerd Meiser fand in seiner Rolle anfangs nur zögerlich Gefallen, stieg dann aber voll Vergnügen ins Mitspielen ein. Tucholskys Einlassung hob seine Laune merklich und später beim „Froschkönig“ lispelte er gar köstlich als grüner Wasserpantscher.
Wolfi Fehler wiederum gab ein hinreißendes Schauspiel der „sieben Schwaben“, die ausziehen um Abenteuer zu erleben. Er klammerte sich zögernd und zaudernd an den langen Spieß, an dem auch seine Kameraden hingen, schwäbelte authentisch und war sowohl zitternder Angsthase, wie echter Mümmelmann.
In Heines Märchen vom alten König überzeugte Theresia Schelle als mechanische Puppe, und mit besonderem Vergnügen erlebte man sie in der Vielfältigkeit ihres Spiels, in Bewegung und Sprache bei der Geschichte der „Bremer Stadtmusikanten“. Sie amüsierte als stotternder Esel, knurrender Hund, schrill krähender Hahn, maunzende Katze und war in der ideenreichen und witzigen Regie Helmut Hubers ein Räuber, der seiner Furcht in breitem Bairisch Ausdruck verlieh.
Dass Märchen richtig gruselig sein können, führte Helmut Huber überaus packend in seiner Darstellung vom „Gevatter Tod“ vor und auch der Zeigefinger in der Geschichte fehlte nicht: „Wehe man hält nicht, was man versprochen hat !“ Seine Darbietungen, zu denen auch Gedichte von Gottfried Benn und Josef von Eichendorff gehören, hat Klaus Schöberl als Co-Regisseur inszeniert. Den passenden Sound zu Christian Morgensterns skurrilem Gedicht vom „Lattenzaun“ und Benns „Kleine Asta“ gab die Musik der Red Hot Chili Peppers.
Daniela Mayer deckte in temperamentvollem Spiel der Gesten und der Lautmalerei die Weisheit in der Fabel Aesops vom Raben und dem Fuchs auf.
Das Ende vereinte alle Darsteller noch einmal zum fröhlichen Beisammensein und Daniela Mayer verabschiedete ihre Freunde und das Publikum beim Epilog. Hat sich Dornröschen und Schneewittchen noch in einer Ecke versteckt? Vielleicht …und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute! Langanhaltender und herzlicher Beifall bedankte den Regisseur und seine Schauspieler für die stimmungsvolle Märchenstunde, die in eine Zeit führte, in der das Wünschen noch geholfen hat. Der Zauber dieses Abends aber wird noch lange nachwirken.
Donnerstags von 16 – 19 Uhr ist Frau Gabi Tachakor für Sie da
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